Recovery

Was bedeutet Recovery?

Genesung, Erholung, Besserung, Gesundung, Bergung, Rettung, Rückgewinnung, Wiedergewinnung, Wiederfinden 

Entstehung der Recovery -Bewegung:

• Befreiungsbewegung von Psychiatriebetroffenen in den frühen 1970er Jahren

• Zusammenschluss sogenannter «austherapierter/unheilbarer» Betroffener in den USA als Psychiatrie-Überlebende (Consumer/Survivor Movement, 1980 und 1990)

- Engagement für Alternativen zur medizinischen Psychiatrie und für Rechte psychisch Kranker

- In Fragestellung von "Endstation: psychisch krank"

- Psychisch Kranke haben eine eigene Stimme!

- Vielfalt von Selbsthilfe-Projekten

•Anschluss von engagierten Fachleuten und Angehörigen

Persönliches Recovery (≠ klinische Recovery)

• Prozess, in dem sich Werte, Einstellungen, Ziele, Fähigkeiten und Rollen wandeln.

• Ein erfülltes und aktives Leben ist auch mit den Einschränkungen der "Erkrankung" möglich.

• Träume und Wünsche der betroffenen Person stehen im Zentrum.

• Fachpersonen können persönliches Recovery nicht "machen", nur unterstützen.

Zugrundeliegende Werte

•Jeder Mensch trägt das Potential zur Genesung in sich

•Genesung ist eine individuelle Reise und ein Prozess

•Jede Person kann Verantwortung übernehmen und an allen Entscheidungen, die ihn/sie betreffen beteiligt sein

•Jede(r) weiss was hilfreich für ihn/sie ist

Patricia Deegan ( 1996):

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man «geheilt», oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht werden tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können. Recovery ist eine Art zu leben".

Recovery Schlüsselelemente:

Hoffnung, Sinn und Aufgabe, Beziehungen, Selbstmanagement, Soziale Teilhabe

Hoffnung: Wird allgemein als Schlüssel zu Recovery gesehen. Es gibt keine Veränderung ohne den Glauben, dass ein besseres Leben sowohl möglich als auch erreichbar ist.

Sinn und Aufgabe: Menschen finden Sinn auf sehr verschiedene Weise. Zum Beispiel ist für einige Spiritualität wichtig, während für andere starke zwischenmenschliche oder gemeinschaftliche Verbindungen Sinn stiften.

Selbstmanagement-Techniken: helfen und unterstützen dabei, mehr Selbstverantwortung für seine eigene psychische Gesundheit zu übernehmen und ein Verständnis zu entwickeln für Phasen, in denen es schlechter oder besser geht.

Beziehungen: sind im Leben jedes einzelnen von uns zentral, deshalb spielen Freundinnen, Partnerinnen, Familienmitglieder, Peers und Fachpersonen alle eine Rolle bei der Unterstützung auf dem Recovery-Weg.

Soziale Teilhabe (Inklusion): Recovery umfasst viel mehr als die psychiatrischen Dienste. Menschen auf dem Recovery Weg müssen Zugang zu denselben Möglichkeiten, Dienstleistungen und Ressourcen haben wie alle anderen.