Realität und sonstiger Gedankensalat

03.06.2021

Das Wort Realität leitet sich aus dem lateinischen "res" ab, was ungefähr als "Sache" übersetzt werden kann. Im römischen Recht wurden damit z.B. auch Sklaven oder Forderungen gemeint. Ich will ja auch gar nicht bestreiten, dass Forderungen oder Geld real sind. Zahlen finde ich ja mega spannend. Warum haben wir eigentlich das Dezimalsystem? Weil wir 10 Finger haben? Und was ist mit dem (halben) Dutzend? Warum haben Katzen in England 9 Leben und bei uns 7? Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum...

Wahrscheinlich ist Realität die Schnittmenge der individuellen menschlichen Wahrnehmungen, die sozusagen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Manche Menschen sind ja z.B. farbenblind aber akzeptieren trotzdem, dass rot und grün zwei reale Farben sind, obwohl sie die beiden selbst kaum unterscheiden können. Also ist es so eine Art gesellschaftliche Mehrheitsentscheidung, was Realität ist? Und Minderheitenschutz? Meinungsfreiheit, ok.

Wie funktioniert das eigentlich genau im Strafrecht z.B. mit Verleumdung oder so? Im Tatbestand ist ja vorausgesetzt, dass der Täter weiss, dass seine Behauptungen nicht "wahr" sind. Also sind es wohl die Richter, die die Wahrheit kennen. Die sind ja demokratisch gewählt undso, von daher unabhängig und nur der Gerechtigkeit verpflichtet. kicher. hm hm. Rechtsphilosophie fand ich ja auch mega spannend. Gibt es wirklich einen freien Willen? Wenn man eine echte Wahl hat, bringt man doch niemanden um? Oder verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Verkaufen von Drogen? Vielleicht ist mein Menschenbild schon etwas "naiv" aber ich bin wirklich überzeugt, dass ein Mensch grundsätzlich gut ist, wenn er die freie Wahl hat.

Also ich bin ja nicht gerade Realitätsexpertin, -Expertin, nicht sexpertin. Urinstinkt. Konzentration. Zurück zum Thema, was ist wahr, was ist real, was ist wirklich?

Ich weiss zumindest, dass ich das nicht weiss. Und bin euch damit vielleicht schon einen Schritt voraus :) Aber keine Sorge, ich kann warten (besser noch als du). Geduld ist schon eine meiner Stärken, wenn auch nicht mit mir selber. Vielleicht seid ihr ja schon mal so richtig verknallt gewesen. Dann seid ihr auch schon fast psychotisch gewesen. Oder ihr hattet mal einen richtig schlimmen Alptraum, der sich total echt angefühlt hat. So könnte man es vielleicht ansatzweise verstehen, wenn man keine Lust auf Drogenexperimente hat. Davon würde ich auf jeden Fall abraten.

Nehmen wir als Beispiel die Gretchenfrage: Gibt es Gott? Und wenn ja, ist er, sie oder es real? Und woher wisst ihr das? Wer hat das festgelegt? Aber ich will jetzt hier keinen Krieg verursachen, es gibt ja die Glaubensfreiheit. Und wenn ich glauben darf, was ich will... wieso muss ich dann Medikamente nehmen, an deren Wirksamkeit ich nicht glaube? Körperliche Unversehrtheit ist ja auch sowas wie ein Grundrecht. Wahrscheinlich gelten die Grundrechte nicht für Menschen, die psychotisch sind. Denn ansonsten könnte man die ganze (Zwangs-)Behandlung meiner Meinung nach nicht rechtfertigen. Gut, ich nehme ja die Medikamente inzwischen freiwillig. Weil ich eine Scheissangst davor habe, sie allein ohne Unterstützung zu reduzieren. Das kann nämlich Entzugserscheinungen in Form von psychotischen Symptomen verursachen. Und Psychosen fand ich fast immer Horror. Also nichts, was ich einfach so riskieren möchte. Also das ist dann wohl mein "freier Wille"...

Wenn Wahrnehmung subjektiv ist und Realität objektiv ist... Vielleicht ist auch das alles nur eine Täuschung? Wie bei Platons Höhlengleichnis. Wir sehen nur die Schatten der Wirklichkeit und halten diese für die Realität, weil wir uns nicht umdrehen (können). Der Unterschied ist vielleicht, dass wir nicht Gefangene sind, wir sind ja frei. Auch das könnte man diskutieren, wenn man keine Angst hätte, ein Verschwörungstheoretiker zu sein. Freiheit... ist die einzige, die fehlt.

In diesem Sinn, lasst uns feiern, tanzen und von Freiheit träumen. Träume sind eh viel spannender als diese langweilige Realität.